Sommertreffen 2022 auf dem Brothof Waake und im Europäischen Brotmuseum Ebergötzen

Unser diesjähriges JuNe-Sommertreffen fand vom 1. bis 3. Juli 2022, nicht weit von Göttingen entfernt, auf dem Brothof Waake statt. Am Samstag öffnete uns das Europäische Brotmuseum in Ebergötzen die Türen zu seiner Backstube und am Sonntag konnten wir auf einem Acker des Brothofs den Anbau von Weizenpopulationen begutachten und diskutieren. Falls du nicht dabei sein konntest, kriegst du im folgenden Text einen Eindruck unserer Erlebnisse.


Bei Lagerfeuer und köstlichem Essen ließen wir den ersten Abend ausklingen. Erstmal ankommen, neue Gesichter kennenlernen und alte wiedertreffen! Einige kennen sich bis dato nur aus den vorangegangenen Online-Treffen. Wer will, unterstützt die kleine hofeigene Bäckerei beim Backen, manche bereiten diverse Teige für den nächsten Tag vor. Irgendwann, als es schon längst dunkel ist, verschwinden wir alle in unseren Zelten oder suchen uns einen Schlafplatz im einladenden Fachwerkhaus vom Brothof.

Den nächsten Tag beginnen wir mit einem Frühstück bei herrlichem Sonnenschein, ehe es mit Fahrrad bzw. Auto in den wenige Kilometer entfernten Ort Ebergötzen geht. Denn dort werden wir bereits von Agnieszka erwartet, die uns eine spannende Führung durch das "Europäische Brotmuseum e.V." gibt. Wir staunen über eine sehr große Sammlung unterschiedlichster Getreide aus aller Welt, lauschen Agnieszkas Erzählungen zu der Entstehung und den unterschiedlichen Bedeutungen von Brot und sehen uns die beeindruckende Ausstellung zu der Vielfalt an Broten an, die es auf der Welt gibt. Eines, gebacken auf der Basis von zermahlener Baumrinde, aus Ermangelung an Mehl, ein anderes so üppig mit detaillierten Verzierungen versehen, dass es einer festlichen Torte gleich kommt. Die Führung endet in der Museums-Backstube. Die Teige vom Vortag, zwei Sorten "Sommerspekulatius" und einen Brotteig aus Populationsweizen, kommen jetzt zum Einsatz, denn wir dürfen die Backstube nutzen! Mit einer über 100 Jahre alten Spekulatius-Walze stellen wir viele Plätzchen her. Aus dem Pop-Weizen Teig entstehen runde Laibe, Stangen und Focaccia für uns zum Mittagessen. Es herrscht ein emsiges Treiben in der Backstube, ab und zu schauen Besucher*innen vorbei, vermutlich sind sie dem Duft gefolgt! Es bleibt Zeit für Gespräche und fast alle von uns haben ihre Hände in irgendeinem Teig.

Wir stehen gestärkt vom Mittagstisch auf und bevor wir diesen schönen Ort wieder verlassen machen wir noch ein Foto von uns mit den wildesten Kopfbedeckungen, die das Brotmuseum zu bieten hat. Teil des Gruppenfotos ist das neuste Exponat der Dauerausstellung. Ein riesiges "JuNe"-Brot. Es ist auch an diesem Backtag entstanden und wir haben es am Ende des Tages Agnieszka zur Ausstellung im Museum übergeben. Schaut also gerne mal in Ebergötzen vorbei!

Den Tag lassen wir beim nahegelegenen Seeburger See ausklingen, bevor wir uns auf dem Brothof wieder um ein wärmendes Lagerfeuer versammeln und irgendwann schlafen gehen.

Am letzten Tag unserer gemeinsamen Zeit haben wir nochmal eine kleine Wanderung geplant. Nach dem Frühstück brechen wir auf zu einem der nahegelegenen Felder des Brothofes. Wir wollen uns den Populationsweizen, der im Rahmen eines Forschungsprojekts dort wächst, genauer anschauen. Flo und Lena erklären uns, was ihn so besonders macht und worin seine Stärken liegen können. Einen Tag zuvor haben wir bereits mit einem solchen Pop.Weizenmehl im Museum in Ebergötzen Brot gebacken. Mmhh!

Den Abschluss unseres Feldtages bildet der Besuch von zwei Menschen die sich im Verein Aktion Agrar e.V. engagieren. Die beiden erzählen uns von ihrer nächsten Kampagne und fragen, ob wir Lust haben dort mitzuwirken. Haben wir, so dass es sicher auch dazu bald einen Beitrag auf unserem Blog gibt!

Der Sonntag neigt sich dem Ende und unser gemeinsames Wochenende auch. Beseelt von den vielen schönen Eindrücken und den interessanten Gesprächen, brechen wir nach und nach wieder auf zu unseren eigenen Backstuben, Betrieben und Projekten.

 

Ein Großer Dank gilt dem Brothof Waake, für die herzliche Beherbergung, dem Brotmuseum in Ebergötzen für den spannenden Tag, sowie Aktion Agrar für ihren Input und allen anderen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Wochenende so wird, wie es war. Großartig!

(Artikel geschrieben von Friederike Besler, V.i.S.d.P. Florian Demelt)